Ein neues Jahr beginnt. Wie jedes Jahr habe ich Fehler gemacht und daraus gelernt, neue Dinge gelernt und in der Praxis erprobt und ggf. übernommen, verworfen oder modifiziert.

Der Jahresanfang bietet Zeit zurückzublicken und die Möglichkeit, etwas von dem Gelernten für diesen Artikel zusammenzufassen.

 

Drei Dinge die ich 2017 gelernt habe sind:

 

  1. Kein Trainingsprogramm kann zu wenig Bewegung im Alltag ausgleichen, wenn es keinen Spaß macht und die Ernährung nicht konstant zu 95% umgesetzt wird

Wenn Körperfettverbrennung dein Hauptziel ist und du dieses Ziel trotz der passenden Ernährung und 3-4 Trainingseinheiten pro Woche nicht erreichst, passt höchstwahrscheinlich deine Bewegung im Alltag nicht. Wenn du mit dem Auto zur Arbeit fährst, dann auf der Arbeit den ganzen Tag am PC sitzt und anschließend dann zuhause auf der Couch Fernsehen guckst, wirst du wahrscheinlich an diesem Tag keine 2000 Schritte gemacht haben. Das sind dann 3-4 (trainingsfreie) Tage mit zu wenig Bewegung pro Woche.

Ja, mit der richtigen Ernährung wirst du trotzdem abnehmen. Nein, mit „nur“ 3-4 Trainingseinheiten wirst du nicht abnehmen, wenn die Ernährung, so wie bei den meisten Kunden, nicht konstant eingehalten wird. Wenn dein Training gerade einmal dazu führt, dass du die überschüssigen Kalorien aus deiner Ernährung verbrennst, wirst du kein Körperfett verbrennen. Ein Wochenende mit Alkohol, zu wenig Schlaf und zu vielen Kohlenhydraten wird dich wieder um Tage zurückwerfen. Hier hilft dann nur: mehr qualitativ hochwertige Bewegung, die – was wichtig ist – auch Spaß machen muss. Ansonsten wirst du ohne hin nicht am Ball bleiben. Bedenke aber: „Spaß“ und „nicht anstrengend“ ist nicht dasselbe. Sport sollte anstrengend sein und Spaß machen. Dann wird dir die Anstrengung, zumindest im Nachhinein, weniger schlimm vorkommen. Positiv empfundener Stress ist gut, negativer empfundener Stress nicht. Ohne Spaß wirst du dich wahrscheinlich nicht zu einer wiederholten Anstrengung aufraffen können und dich auch während des Trainings nicht richtig reinhängen.

Um ein Beispiel zu geben, was mich diesen Schluss ziehen lassen hat: Bei einer Kundin ging es nicht richtig vorwärts. Egal welches Trainingsprogramm ich ihr gab, egal wie viele Intervalle sie machte und wie strikt sie die Ernährung einhielt, der Hüftspeck verschwand nicht. Es ging mal etwas bergauf, dann wieder bergab. Eine für beide Seiten nicht zufriedenstellende Sisyphusarbeit. Da ich aufgrund ihrer Schilderungen schnell merkte, dass Krafttraining nicht ihre Lieblingsbeschäftigung war, sondern sie es in erster Linie tat, weil es halt sein musste und weil es die Haltung verbessert, riet ich ihr dazu, sich einen Sport zu suchen der ihr mehr Spaß bringen würde. Irgendwann war der Punkt gekommen und sie hatte diesen Sport gefunden: Wakeboarden am Wasserskilift. Wer hätte das gedacht, darauf muss man erstmal kommen. Zweimal pro Woche für zwei Stunden ließ sich am Lift über das Wasser ziehen, fiel hinein, schwamm ans Ufer, versuchte es erneut und hatte richtig Muskelkater danach. Und richtig Spaß währenddessen. Auf Fotos die mir ihr Mann, der auch Kunde bei mir ist, zeigte, strahlte sie beim Wakeboarden über das ganze Gesicht. Diese drei Stunden (sie machte dafür eine Einheit weniger Krafttraining) mehr Spaß und Anstrengung pro Woche machten den Unterschied. Trotz Neoprenanzug verbrennt der Körper natürlich auch viele Kalorien durch Aufrechterhaltung der Körpertemperatur. Und seitdem läuft es bei ihr.

 

  1. Normal gibt es nicht – definiere die Begriffe die du verwendest genau

Was für den Trainer normal ist, muss es für den Kunden noch lange nicht sein. Wenn ich einen Kunden nach seinem Stuhlgang frage und die Antwort: „Der ist normal“ lautet, kam ich bisher nicht auf die Idee, unabhängig von der Frequenz des Stuhlgangs, noch weiter nachzuhaken. Bis mir ein Kunde einmal erzählte: „Ich habe mal nachgeschaut: es ist ja gar nicht normal wenn der Stuhlgang oben schwimmt. Das ist bei mir schon seit Jahren so“ Richtig, dies kann auf zu viel unverdaute Nahrungsbestandteile wie z.B. Fette zurückzuführen sein, die eine Gärung mit Fäulnisbakterien und Pilzen (Candida) verursachen. Von daher ist es wichtig, dass der Begriff „normal“ definiert wird, bevor man davon ausgeht, dass beide dasselbe meinen.

Das gleiche gilt für „ein paar“, wenn es um eine Mengenangabe geht. Diese Erfahrung habe ich mit einem anderen Kunden gemacht, dem ich sagte, er solle nach dem Training „ein paar Bananen“ essen. Während ich von zwei bis maximal drei Bananen ausging, aß er acht Bananen – und damit viel zu viel Fruktose, was sich bei der nächsten Messung negativ bemerkbar machte. Es dauerte einen Moment bis ich auf die Bananen als Ursache kam. Ich war mit diesem Kunden übrigens einmal bei einem All-you-can-eat-Buffet (sein Körperfettanteil ließ es zu) und danach verstand ich, wie er acht Bananen am Stück essen konnte. Etwas was man ihm so nicht ansehen würde.

 

  1. Dein langfristiger Erfolg als Trainer misst sich daran, wie positiv du das Leben deiner Kunden verändern konntest…

…nicht wie schnell sie Körperfett reduzieren. Natürlich ist es toll, wenn ein Kunde einen schnellen Erfolg hat. Als Trainer möchte man den schnellen Erfolg. Oft hat man jedoch das Gefühl, man möchte ihn mehr als einige Kunden. Und ist dann frustriert, wenn das Verhalten der Kunden diesem Erfolg im Wege steht. Wenn einem manchmal Kunden erzählen was sie alles nicht machen konnten, als Neujahrsvorsätze angeben mehr Alkohol trinken zu wollen (true story) oder stolz davon berichten im Stadion Bier und Bretzeln konsumiert zu haben, fragt man sich schon, warum dieser Kunde eigentlich so viel Geld investiert und sich dann selbst sabotiert. Die Antwort: Weil es menschlich ist. Ansonsten gäbe es keinen Drogensüchtigen auf der Welt und jeder würde seine guten Vorsätze sofort in die Tat umsetzen. Um das zu tun muss man allerdings ein sehr tief verwurzeltes intrinsisches Motiv haben. Dies ist bei vielen Trainerenden nicht stark genug ausgeprägt. Für sie ist die körperlich drastisch sichtbare Veränderung, die für ein Vorher-Nachher Foto nötig ist, nicht wichtig genug, um auf der Liste der Prioritäten vor anderen Dingen zu stehen, die den schnellen Erfolg verhindern. Das sind gerade die Dinge abseits vom harten Training, wie regelmäßig das richtige zu essen oder früh genug ins Bett zu gehen, auf die ich selbst bei Personal Training Kunden als Trainer keinen unmittelbaren Einfluss nehmen kann. Wenn ich mit meinem Training, meinen Tipps und kleinen Änderungen ihres Lifestyles trotzdem schaffe das Leben dieser Kunden positiv zu beeinflussen, sei es indem ihre Rückenschmerzen verschwinden, sie besser schlafen, mehr Energie haben und etwas abnehmen und Muskelmasse aufbauen, dann ist das aber viel wert. Auch den Kunden. Deshalb bleiben viele, denn sie wissen, dass es ohne Training und die kleinen Anpassungen schlimmer wird. Und bei einigen kommt dann irgendwann der Punkt, an dem sie sagen: jetzt ziehe ich es richtig durch!

Man kann als Trainer den Kunden nur da abholen wo er steht und soweit führen wie er bereit ist zu gehen. Jeder hat seine eigene Komfortzone und ist zu einem anderen Grad und Dauer bereit, diese zu verlassen. Auch kleine positive Veränderungen sind wichtig. Wenn der Kunde bereit dafür ist, kommen die großen Veränderungen. Egal ob es kleine oder große Veränderungen sind – wenn du bereit bist, helfe ich dir gerne dein Ziel zu erreichen!

 

Das waren drei der vielen Dinge, die ich letztes Jahr gelernt habe. Vielleicht helfen sie dem einen oder anderen dabei, die gleichen Fehler zu vermeiden oder entspannter zu bleiben. Auf ein erfolgreiches neues Jahr!

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